Nicht Titelverteidiger Ihrlerstein oder der zu diesem Zeitpunkt noch als Top-Favorit auftretende TV Riedenburg standen am Ende ganz oben – letztlich tilgte Gastgeber ATSV Kelheim die Schmach von 2017, als die Mannschaft bereits in der Vorrunde ausschied. Diesmal ging der Sieg in diesem prestigeträchtigen Turnier an den Veranstalter, der damit in der Turnier-Historie zum 14. Mal ganz oben stand.
Die eigentliche Überraschung im letzten Endrunden-Durchgang war aber zweifellos der Kelheimer Kreisklassen-Spitzenreiter SV Lengfeld, der zunächst durch einen unerwarteten 4:2-Sieg über Neustadt das Halbfinale erreichte. Anschließend musste sich der TV Riedenburg, der nicht seinen besten Tag erwischte, Lengfeld in einem dramatischen Kampf – nach Verlängerung und Neun-Meter-Schießen – mit 8:10 geschlagen geben. Der Traum vom Final-Einzug war damit für den TVR vorzeitig geplatzt. Im anderen Halbfinalspiel – dem vorgezogenen Finale – behielt der ATSV Kelheim gegen Vorjahressieger Ihrlerstein knapp mit 2:1 die Oberhand. Die Brandler verpassten es in Durchgang eins, den möglicherweise entscheidenden zweiten Treffer nachzulegen – was sich später rächen sollte.
Insgesamt verliefen die Begegnungen – mit kleineren Ausreißern – in der Kelheimer Halle am Rennweg engagiert und spielten sich zeitweise auf einem guten spielerischen Niveau ab. Das traf in erster Linie auf den gastgebenden ATSV Kelheim, aber auch auf Riedenburg und Ihrlerstein zu. Die beiden zuletzt genannten Vereine vergaben allerdings an diesem Final-Tag in den entscheidenden Szenen unter der Leitung der Unparteiischen Markus Kluge (Großmuß) und Matthias Prantl (Kirchdorf) vor rund 500 Zuschauern eine vorzeitige Entscheidung. Zunächst standen aber nur die letzten Endrundenspiele auf dem Programm.
Gruppe A, SV Kelheimwinzer – ATSV Kelheim 1:5 (0:2): Vom Anpfiff weg dominierten die klug aufspielenden Gastgeber und setzten sich ohne Probleme durch. Tore: 0:1, 0:2 und 0:3 Erdi Yassasin, 0:4 Alexander Rott, 0:5 Lukas Schinn, 1:5 Daniel Schmitz. Kelheimwinzers Pascal Bachschmid büßte eine Zeitstrafe ab, die allerdings nicht spielentscheidend war.
TSV Neustadt – SV Lengfeld 2:4 (1:2): Die Donaustädter spielten zu eigensinnig und kassierten deshalb gegen ein sich steigerndes Lengfeld eine verdiente Niederlage, die den SVL überraschend noch ins Halbfinale brachte. Tore: 0:1 Johannes Wagner, 1:1 Hasan Ibric, 1:2 Johannes Wagner, 1:3 Patrick Fordermeier, 2:3 Patrick Fichte, 2:4 Manuel Schneider.
Abschlusstabelle Gruppe A: 1. ATSV Kelheim I 3 Spiele, 14:2 Tore, 9 Punkte; 2. SV Lengfeld 3, 9:8, 4; 3. SV Kelheimwinzer 3, 9:10, 4; 4. TSV Neustadt 3, 3:15, 0.
Gruppe B, SG Painten – TV Riedenburg 3:3 (2:0): Überraschend nervös – obwohl nichts mehr auf dem Spiel stand – agierte Riedenburg. Das Remis ging insgesamt in Ordnung. Überragend auf beiden Seiten waren die Torhüter, Andreas Fischer und Riedenburgs Michael Pöppel. Tore: 1:0 Michael Weininger, 2:0 Eigentor, 3:0 Thomas Nierer, 3:1 Stefan Schmid, 3:2 Stefan Pollinger, 3:3 Alexander Meier.
SV Ihrlerstein – TSV Langquaid 5:2 (3:0): Ihrlersteins Sieg fiel etwas zu deutlich aus – auch wenn er verdient war. Damit stand der Vorjahressieger im Halbfinale. Tore: 1:0 und 2:0 Christian Bauer, 3:0 Alexander Bauer, 3:1 Kay Baitz, 4:1 Christian Bauer, 5:1 Andreas Meier, 5:2 Zdenek Beka. Langquaids Benjamin Huber erhielt eine Zeitstrafe, die aber nicht spielentscheidend war.
Abschlusstabelle Gruppe B: 1. TV Riedenburg 3 Spiele, 12:8 Tore, 7 Punkte; 2. SV Ihrlerstein 3, 14:9, 6; 3. TSV Langquaid 3, 9:12, 3; 4. SG Painten 3, 8:14, 1.
Erstes Halbfinale: ATSV Kelheim – SV Ihrlerstein 2:1 (0:0): Im ersten Durchgang versäumte es Ihrlerstein, in einer starken Begegnung die Führung auszubauen. Schließlich fiel die Entscheidung 60 Sekunden vor der Schlusssirene. Tore: 0:1 Christian Bauer, 1:1 Lukas Schinn, 2:1 Erdi Yassasin.
Zweites Halbfinale: TV Riedenburg – SV Lengfeld 8:10 nach Neun-Meter-Schießen: Einen packenden Kampf lieferten sich beide Teams, der letztlich von Lengfeld aufgrund der stärkeren Nerven entschieden wurde. Tore: 1:0 Alexander Meier, 1:1 Patrick Fordermeier, 1:2 Rene Rank, 2:2 Martin Bader, 2:3 und 2:4 Johannes Wagner, 3:4 Sebastian Schmid, 4:4 Stefan Schmid; Verlängerung: 5:4 Stefan Schmid, 5:5 Johannes Wagner. Im Neun-Meter-Schießen setzte sich Lengfeld letztlich mit 5:3 durch.
Spiel um Platz 7: Neustadt – Painten 6:4 (2:0): Neustadts Erfolg geht insgesamt in Ordnung. Tore: 1:0 Hasan Ibric, 2:0 Colacaro d’Maggio, 3:0 Manuel Nest, 3:1 Andreas Weidinger, 3:2 Thomas Nierer, 3:3 Michael Weininger. Im Neun-Meter-Schießen setzte sich Neustadt mit 3:1 durch.
Spiel um Platz 5: SV Kelheimwinzer – TSV Langquaid 3:2 (1:0): Langquaid vergab zu viele Chancen, was sich letztlich rächte. Tore: 1:0 Daniel Merkl, 1:1 Zdenek Beka, 2:1 Michael Summer, 2:2 Bastian Halbritter, 3:2 Jonas Haas.
Spiel um Platz 3: SV Ihrlerstein – TV Riedenburg 7:5 (6:1): Beide Teams streiften im kleinen Finale sämtliche taktischen Vorgaben ab und lieferten sich einen tollen Kampf, den Ihrlerstein bereits im ersten Durchgang zu seinen Gunsten entschied. Tore: 1:0 Simon Seitz, 1:1 Alexander Meier, 2:1 Andreas Meier, 3:1 Simon Seitz, 4:1 Stefan Ipfelkofer, 5:1 Simon Seitz, 6:1 Andreas Meier, 6:2 und 6:3 Stefan Schmid, 6:4 Michael Wittmamn, 7:4 Stefan Ipfelkofer, 7:5 Stefan Schmid.
Finale: ATSV Kelheim – SV Lengfeld 8:7 (1:1, 2:2) nach Verlängerung und Neun-Meter-Schießen: Überraschend spielte Lengfeld auf Augenhöhe mit, hatte aber Glück, dass in der zweiten Verlängerung ein Kelheimer Eigentor Sekunden vor dem Abpfiff noch zum 3:3-Ausgleich führte. Tore: 1:0 Alexander Rott, 1:1 Patrick Fordermeier, 2:1 Alexander Rott, 2:2 Rene Rank, 3:2 Jonas Ziegler, 3:3 Eigentor. Im Neun-Meter-Schießen behielt Kelheim mit 5:4 die Oberhand.
Die Siegerehrung nahm ATSV-Sportchef Martin Birkl vor. Sowohl Schirmherr Landrat Martin Neumeyer als auch der Hausherr, Kelheims Bürgermeister Horst Hartmann, zollten dem Veranstalter ein großes Lob für den reibungslosen Verlauf und beglückwünschten Sieger ATSV Kelheim, der den von Landrat Neumeyer gestifteten Pokal in Empfang nahm. Riedenburgs Stefan Schmid (14 Tore) wurde nicht nur als bester Torschütze, sondern auch als bester Turnierspieler geehrt – bei den Torhütern fiel die Wahl auf den ATSV-Schlussmann Fabian Gruner.
Quelle: Donaukurier